German is the language of the courts/Gerichtssprache Deutsch

Bonn Blawg reports:

bq. I just finished drafting the claim before it was statute-barred. Since the claimant is a foreign entity in an English-speaking country, and the defendant (and its Denglish lawyers) prefer to use English, I attached the exhibits in English. And I mentioned that I assumed the court understood English. But that turned out to be a bad idea: the presiding judge explained tersely that regardless of my assumptions, the language of the court is German. So that means more money for the translator. Or for me, if the presiding judge should happen to trust my translation.

5 thoughts on “German is the language of the courts/Gerichtssprache Deutsch

  1. Als Anwalt und Uebersetzer gleichzeitig fungieren? Das ist aber keine gute Idee. Ganz abgesehen davon, dass man dann die Uebersetzung nicht mehr als falsch charakterisieren kann, was ja strategisch oft wichtig ist.

    Ich nehme lieber einen unabhaengigen Uebersetzer. Wenn sich aus der Uebersetzung eine andere Auslegung ableiten laesst – und wann ist das nicht der Fall? – , kann ich die Abweichungen strategisch zum Vorteil des Mandanten nutzen.

    Die anwaltliche Uebersetzung ist zudem ja auch nicht billiger. Also verliert der Mandant zweimal.

  2. Sehr richtig, Clemens. Mich erstaunt es immer, wenn deutsche Notare ihre eigenen Übersetzungen beglaubigen. Wenn ein Anwalt öfter übersetzt und es nicht in seinen eigenen Sachen tut, ist es anders.
    Zum Als-Falsch-Charakterisieren sage ich besser nichts!

  3. Battle of the experts – es ist ja nicht ehrenruehrig, eine Uebersetzung als falsch zu bezeichnen. Dasselbe gilt auch fuer Gutachten. Weder der Uebersetzer noch der Gutachter duerfen das persoenlich nehmen.

    Gerade bei Uebersetzungen kann man man nach reiflichster Ueberlegung fuer einen Begriff von mehreren entscheiden. Und dann wird er doch angegriffen, gerade weil es so viele Alternativen gibt. Als Anwalt wuerde ich meinem Mandanten einen schlechten Dienst erweisen, wenn ich eine unguenstige Uebersetzung einfach hinnehme.

    Der Eintrag ueber die unguebte Dolmetscherin in Florida macht das deutlich.

  4. Hallo Clemens,
    es ist völlig in Ordnung von deiner Sicht als Anwalt, aber von meiner Sicht als Übersetzerin wirst du doch auch einsehen, dass ich nicht jede Behauptung, eine Übersetzung sei falsch, begrüße! Es kommt natürlich auf den Zusammenhang an. Einige Sachen sind mehrdeutig, und eine Übersetzung kann auch einen Sachverhalt verfälschen. Aber ich denke, du redest auch von Situationen, wo die Übersetzung in Ordnung ist aber dem Mandanten nicht hilfreich. Viele Richter haben keine Ahnung von Übersetzung und sind trotzdem sicher, dass sie Recht haben, da kann der Anwalt den Richter vielleicht überzeugen. Für den Übersetzer ist das nicht gut, auch weil es bekannt werden könnte, dass der Übersetzer gerügt wurde, das ist berufsschädigend.
    Die Geschichte in Florida war ein Extremfall, und das hat auch kein Anwalt oder Richter am Anfang bemerkt (ganz schlechtes Interpretieren geschieht wahrscheinlich öfter und fällt nie auf).

  5. Margaret, Du hast Recht. Ich habe einen wichtigen Unterschied nicht bedacht.

    Als Anwalt, jedenfalls hier im adversarial system, hat man ein Verfahren fuer die Dinge, die sich man sich gegenseitig als fehlerhaft vorwirft oder die man durch Gegenueberstellung von zwei Uebersetzungen oder auch Gutachten beurteilt. Danach kommt ein Richter oder ein Jury und entscheidet, wer Recht hat oder was stimmt. Solange man gewinnt, ist alles gut.

    Fuer die Uebersetzungskunst gibt es keinen solchen Prozess, weil wie beim mathematischen Gutachten schlicht angenommen wird, dass die Uebersetzung einfach stimmt(, und es gibt nichts zu gewinnen).

    Dass diese Annahme fuer die Mathematik zutrifft, fuer die Uebersetzungskunst vielleicht nicht so absolut, macht die Sache nur komplizierter.

    Als Anwalt wuerde ich dahin tendieren, dass ein – und meist nur ein einziges – mathematisches Gutachten stimmen muss, waehrend es bei Uebersetzungen eine ganze Bandbreite von richtigen Uebersetzungen geben kann. Wenn ich die eine der anderen gegenueberstelle, um das Beste fuer den Mandanten zu erzielen, bedeutet das noch keine Kritik an der Faehigkeit der Uebersetzer. Dennoch kann ich die Besorgnis verstehen.

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