In der Süddeutschen Zeitung wurden die Ratschläge des Bundesjustizministeriums zur Patientenverfügung als Todesroman kommentiert. Das war am Samstag 12. Juni. Um den Artikel Der Todesroman von Alexander Kissler zu lesen, musste ich mich kostenlos bei der e-Zeitung anmelden.
A living will or advance directive is a document that tells doctors what I want to be done if I am unable to tell them myself. These are more common in Germany now and are known as Patientenverfügung or Patiententestament. From the BBC site:
bq. In the USA, advance directives have become so established legally and in clinical practice that the law there now says that medical staff must tell you about them if you are ever admitted to hospital.
bq. Here in the UK they are not given so much attention. However a patient’s advance refusal of treatment is already binding on doctors under common law (the law which is developed through court cases) although not yet enshrined by an Act of Parliament (although a recent opinion poll showed that 2/3 of British people would like to see this).
The German Federal Ministry of Justice has now issued a guide on wording an advance directive (Formulierungshilfe Patientenverfügung). An article in German in Sueddeutsche Zeitung, June 12th, Der Todesroman, treats this as literature (for links see above).
bq. Der Arzt soll ein Rezensent werden, der Moribunde ein Dichter. Der angeblich überwundene Paternalismus kehrt, leicht abgemildert, wieder durch die Deutungshoheit des Lesers im weißen Kittel, während der todkranke Autor ganz durch seinen Text ersetzt wird. Anders glaubt man nicht, dem komplexen Anspruchsgefüge Herr werden zu können. Jedem Bundesbürger wird geraten, sich möglichst früh “exemplarische Fragen” zu stellen, etwa: “Wurde ich enttäuscht vom Leben? Würde ich es anders führen, wenn ich nochmals von vorn anfangen könnte? Bin ich zufrieden, so wie es war?” Beim Räsonieren aber soll es nicht bleiben. Die Niederschrift ist gewünscht, wenn auch nicht geboten. Max und Lieselotte Beispiel machen es auf den Seiten 36 bis 41 des Abschlussberichtes vor. Sie sind die Musterpatienten und Vorzeigeliteraten, die natürlich rein fiktiven Helden der Endlichkeit.
Readers are advised that they should ask themselves ‘exemplary questions’, such as ‘Has life disappointed me? Would I live a different life if I could start again? Am I contented with my life as it as been?’ (Yes! Yes! No! – this is worse than the Friday Five questions some weblogs are constantly answering). Ideally, you should write down the answers. No, that’s enough of that.
There are two Tom, Dick or Harries filling out forms: Max Beispiel and Lieselotte Beispiel. Max (62) wants to be kept alive at all costs; Lieselotte (77) is more cautious. And they go into some detail about their lives:
bq. Lieselotte berichtet aus ihrem “abwechslungsreichen Leben”, von Kindern und Enkeln, von ihrer Hüftoperation. Grammatikalische Unebenheiten sollen den Eindruck des Authentischen hervorrufen: “Als mein Mann vor 15 Jahren verstarb, bin ich regelmäßig mit meinem Kegelklub weggefahren.” Lieselotte ängstigt sich vor “Schläuchen und Apparaten”. Max ist Optimist : “Ich bin mit meinem Leben zufrieden, habe im Beruf meinen Mann gestanden und immer alles gut im Griff gehabt.” Folglich vertraut Max, “zum zweiten Mal glücklich verheiratet”, ganz den “Errungenschaften der Medizin”. Er hängt am Leben.
(Über Perlentaucher.de)