Schon am 19. Februar brachte die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung einen Artikel zum englischen Scheidungsrecht (danke an Handakte WebLAWg).
bq. Colin Montgomerie hatte Pech. Da habe ich wohl ein wenig abdrücken müssen, war der trockene Kommentar des schottischen Golfspielers zu seiner Scheidung. 25 Millionen Pfund Vermögen besaß er, fast 15 Millionen davon mußte er seiner Exfrau angeblich zahlen. Deftig, aber bei Scheidungen in Großbritannien üblich.
Nirgendwo ist das Scheidungsrecht so günstig für Frauen wie bei uns, sagt Sandra Davis, Leiterin der Rechtsabteilung für Familienrecht bei der Anwaltskanzlei Mishcon de Reya in London.
In England und Wales gibt es keine ehelichen Güterstände. Selbst wenn ein Ehevertrag geschlossen wurde, kann das Gericht entscheiden, welche Aufteilung des Vermögens billig ist. Im Fall von Montgomerie verzichtet seine Frau auf zukünftiges Einkommen.
Der Grund der Scheidung war, wie immer, dass die Ehe unheilbar zerrüttet war (irretrievable breakdown). Die Tatsache, die diesen Grund unterstützt, war Verhalten des Mannes, das zu dulden von der Frau nicht erwartet werden kann (‘unreasonable’ behaviour – in diesem Fall Besessenheit mit Golf).
bq. Zudem schaffen es einige Frauen, sich einen Anteil des künftigen Einkommenspotentials des Ehemannes zu sichern. Die jährliche Unterhaltszahlung von 250.000 Pfund, die Julia McFarlane nun für sich durchsetzen will, würde ihr in Deutschland niemals zugestanden. Deutsche Frauen bekommen maximal drei Siebtel des Einkommens als Unterhalt gezahlt.
Na gut, im Fall Montgomerie war es ein außergerichtlicher Vergleich. Allerdings hätte man in Deutschland auch außergerichtlich nicht so viel erreicht, eventuell eben wegen der Unsicherheit vor Gericht.
James Turner QC has been arguing before the House of Lords that guidelines are needed (BBC News).
bq. The Law Lords should set guidelines on the division of assets in high value divorce cases, a leading barrister has claimed.
James Turner QC is acting for Alan Miller, a millionaire fund manager ordered to hand over £5m to his ex-wife after less than four years of marriage.
Allowing courts to use their discretion had led to arbitrary rulings, he said.
The case is expected to result in a clarification of matrimonial law in “big money” cases.