Unter Fall Marco W.: Anwalt glaubt, man könne 170 Seiten in zwei Tagen übersetzen berichtet Richard Schneider, dass der Anwalt von Marco W. unrealistische Erwartungen an Übersetzern hat. Die schriftliche Aussage von Charlotte (übrigens spricht man diesen Namen mit Sch-, nicht Tsch- aus, Nachrichtensprecher!) liegt vor und umfasst 170 Seiten. Sie muss vor 14. Dezember ins Türkische übersetzt werden.
Marcos Anwalt Michael Nagel erklärte dazu in Hannover: „Das müsste in zwei Tagen machbar sein, wenn man entsprechende Dolmetscher hat.“
Branchenüblich ist eine Tagesleistung von 10 Seiten, wenn man eine Seite als 30 Zeilen à 55 Zeichen definiert. Zur Übersetzung des 170-seitigen Protokolls müssten also 17 Arbeitstage veranschlagt werden. Der Übersetzer muss sich bereits beeilen, um die Übersetzung bis zum 14. Dezember fertig zu stellen.
Man kann natürlich nicht wissen, wie eine Seite hier definiert wird. Bei Rechtsübersetzern wären 5 Seiten juristischer Text in einem normalen Tag üblich, aber in dringenden Fällen kann man vielleicht zehn Seiten übersetzen, allerdings braucht man eine Pause danach. Das sind aber meist dichte Texte. Eine Zeugenaussage geht meist etwas flotter. Ich sehe es aber genauso wie Richard. – Natürlich kann man mehrere Übersetzer nehmen, aber dann muss alles umso sorgfältiger überprüft werden, damit es einheitlich ist.
Aber diese Anwälte versichern uns ständig auf eine beunruhigende Weise, wie flott alles gehen wird.
FUSSNOTE DEUTSCH: Ich sollte auch beschreiben, was bei einem deutschen Gericht passieren würde. Es müsste eine beeidigte Übersetzerin beauftragt werden, die dann eigentlich alleine arbeiten müsste oder zumindest für die ganze Übersetzung geradestehen. Schon die Beauftragung würde einige Tage dauern. Mit einer Übersetzung bis 14. Dezember wäre nicht zu rechnen.
Marco W. is the 17-year-old German who has been in pre-trial (now during-trial) detention since May, when 13-year-old Charlotte from England accused him of sexual assault. His German lawyer thinks Charlotte’s 170-page statement can be translated into Turkish in two days.
The case seems practically unreported in Britain – most mentions are in forum discussions. One commenter says that Charlotte’s parents are divorcing and there is a custody battle. Here is some information from a Guardian/Observer commentary of October 38:
The case of ‘Marco’ is as big in Germany as ‘Madeleine’ is here. Yet we hear virtually nothing of it, even though the key to this mystery lies in Britain.
Marco Weiss, 17, has languished without trial since April in a Turkish prison cell crammed with 30 inmates after allegedly sexually assaulting a 13-year-old English girl, ‘Charlotte M’. And while his case will hardly tug at British heartstrings like the missing English child has, it shows how criminal cases can provoke international fissure.
It is alleged this apparently model German student survives on dirty water and one fleeting visit a week from his family. Defence lawyers blame the Manchester family for taking ages to produce a statement. The case has sparked fury, with a huge campaign to boycott Turkey and heavy lobbying from Chancellor Angela Merkel.
The start of the story is tawdrily familiar. Weiss claims he met ‘Charlotte’ at a dance on holiday in the Turkish resort of Antalya. He insists ‘Charlotte’ told him she was 15; he admits they kissed, but denies sexual assault. Germans claim the case is motivated more by the supposed devout Catholicism of Charlotte’s mother than by any crime.
Bei soviel Unwissenheit wundert ja nichts mehr.
Dem t
Also 170 Seiten 2 Tage?
Wunder schaffen k